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DerTiger
Vom Religionsunterricht in der Schule, Kommunion- und Firmunterricht in der Kirche kenne ich es dass Widerstand nicht gedulded wird. Es wird einem Bibelkram eingetrichtert, und wenn der nicht unhinterfragt hingenommen wird, dann gibt einem der Religionslehrer halt eine Sechs und der Pfarrer bestellt deine Eltern zum Gespräch ein. Du liegst aus meiner Erfahrung genau auf Linie mit der Doktrin.
Davon habe ich gehört und ich empfinde es als nicht schön, was draus gemacht wird. Die Bibel fordert einem dagegen auf, selbst darüber nachzudenken. (1. Timotheus 4:15) Desweiteren gab es damals eine christliche Gemeinde, die dafür gelobt wurden, dass sie nicht einfach blind glaubten, sondern selber nachforschten, ob das Gesagte mit den Schriften (mit dem AT) übereinstimmt. (Apostelgeschichte 17:11) Die Bibel nach dem zu beurteilen, was manche Religionen daraus machen finde ich irgendwie verkehrt.
Deshalb hat die Antwort auch so lange gedauert, weil ich nicht von meiner Überzeugung weg geschrieben habe, sondern alles nochmal genau nachgelesen und geprüft habe, bevor ich was entsprechendes schreibe.

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DerTiger
Die aktualität der Bibel ist vor 1500 Jahren abgelaufen.
Meinst du, gegenseitige Liebe und Respekt sind in einer Ehe, bzw. Beziehung nicht mehr notwendig? (Epheser 5:33)
Oder "Handelt als freie Menschen; aber missbraucht eure Freiheit nicht, um ein zuchtloses Handeln (oder Schlechtes treiben) damit zu entschuldigen." (1. Petrus 2.16) Oder die aktive Form der goldenen Regel: "Behandelt andere deshalb immer so, wie ihr von ihnen behandelt werden möchtet." (Matthäus 7:12)
Meinst du, diese Weisheiten kann man als Überholt betrachten? Oder anders gefragt: Was empfindest du als "abgelaufen"?
Die Gebote und Gesetzte des AT brauchst du zumindest nicht mehr rauszusuchen, denn die wurden bereits durch Jesus abgeschafft. (Ankündigung: Jeremia 31:31, Bestätigung: Römer 7:6, 10:4, Hebräer 7:18)

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DerTiger
Tatsache ist aber, ich kenne die Geschichte und sie beantwortet gar nichts weil sie unstimmig ist.
Ich nehme mal an, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte sind dir bekannt? (
Geologische Zeitskala – Wikipedia)
Vorab: Die Übersetzung von einer Sprache in eine andere kann manchmal dazu führen, das man Wörter so interpretiert, wie sie der Schreiber ursprünglich gar nicht vorgesehen hatte.
Beispiele: Das hebräische Wort für "Tag" ist nicht so eng gefasst wie wir es im deutschen kennen. Der "Tag" kann sich auf den hellen Zeitraum des Tages beziehen (1. Mose 1:14-16) oder auf unbestimmte Zeitabschnitte. (1. Mose 2:4 - hier werden die 6 "Schöpfungstage" zu einem Tag zusammengefasst) In 2. Petrus 3:8 kann man auch lesen, dass Gott nicht demselben Zeitempfinden wie wir es kennen unterliegt. (Weiter unten gibts dann noch ein Beispiel dafür, anhand des 7.ten Tages)
Das hebräische Wort für Himmel kann sich entweder auf die Athmosphäre beziehen (1. Mose 27:28 "Tau vom Himmel")oder das sichtbare Weltall. (5. Mose 4:19)
Nun zu den Schöpfungstagen:
Zuerst heißt es, Gott habe Himmel (Weltall, siehe oben) und Erde gemacht. (Interessant hierbei, dass die Himmel an erster Stelle stehen, sprich Universum ist älter als die Erde) Dann war Gottes Geist über dem Wasser aktiv, hier wird das erste Leben erzeugt. Danach kommen die Pflanzen an die Reihe, später die Meeresbewohner, Flugtiere und die Landtiere. (Dass die Landtiere hier zum Schluss genannt werden hatte für mich erst was widersprüchliches. Wenn man aber einem Nomadenvolk die Kurzgeschichte zu den gerade lebenden Tieren erzählen wollte, hätte sie wiederum Recht. Denn die Vögel waren schon da, als die Dinos die Erde bevölkerten. Die heute lebenden Säugetiere kamen später, z.B. siehe oben die Giraffe)
Zur Sache mit dem Licht. Stell dir die Erde im Frühstadium vor, wo unzählige Vulkane fortlaufend Asche in die Athmosphäre pusten. Kann man da von der Erde aus Lichtquellen genau identifizieren? Wird schwer. Genauso ist die Beschreibung des Lichts in den Schöpfungstagen. Erst diffus, dann wird der Unterschied von Tag und Nacht klarer. Nachdem es die Pflanzenwelt gab, wurde die Athmosphäre so klar, dass die "Lichter am Himmel" (Sonne, Mond und Sterne) genauer zu erkennen waren. Das spiegelt sich auch in den verwendeten hebräischen Wörtern wieder. Davor wird eins verwendet, dass nur Licht im Allgemeinen beschreibt. Nach der Pflanzenwelt und klaren Athmosphäre bedeutet das andere Wort soviel wie "Lichtquelle".
Erst als diese Athmosphäre "klar" wurde, begann das Leben mit den übrigen, mehrzelligen (Annahme von mir) Tierarten. Schliesslich war da die Athmosphäre bereit für die Tierarten, die ja einen völlig anderen Stoffwechsel als Pflanzen haben.
Wenn du etwas findest, was wissenschaftlich gesehen der Ablaufbeschreibung der 6 Tage widerspricht, nur her damit.

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DerTiger
Ich sollte mir die Schöpfungsgeschichte mal anschauen, und dann würde ich schon sehen dass Gott die Erde in 6 Tagen geschaffen hat, am 7 hat er geschlafen, dann hat er das Paradies gemacht, die Schlange in den Baum gesetzt, alle aus dem Paradies geworfen, Kain und Abel haben gemeinsam mit Adam und ihrer Mutter die Welt bevölkert.
Klingt logisch...
Das mit den Tagen habe ich hoffendlich verständlich erklärt und bezieht sich eher auf 6 Abschnitte ohne genaue Zeitangabe. Am 7.ten Tag hat Gott nicht geschlafen, sondern angefangen, von seiner Tätigkeit zu ruhen. Ein weiterer Bibeltext (Hebräer 4:3,4) legt den Schluss nahe, dass zu dem Zeitpunkt der Ruhetag noch andauerte. Also wieder kein 24h-Tag, sondern nur ein unbestimmter Zeitabschnitt.
Zu Adam und seiner Familie. Es hing keineswegs von den 4 von dir genannten ab, die Erde zu bevölkern. In 1. Mose 5:4 steht, dass Adam und Eva danach noch weitere Söhne und Töchter bekamen. Jetzt magst du vielleicht zurecht "Inzucht" einwerfen, aber folgender Gedankengang: Was ist das schlechte an Inzucht? Richtig, genetisch bedingte Erbkrankheiten. Angenommen, Gottes Werke waren nach der Erschaffung des Menschen wirklich "sehr gut", (1. Mose 1:31) dann würde das bedeuten, dass auch die DNA frei von Erbkrankheiten wäre und schon ist Inzest nicht mehr im Bezug auf Erbkrankheiten gefährlich.
Zur Schlange: Es stimmt zwar, das Gott auch die Schlange gemacht hat, aber das er mit den Ereignissen daran nichts zu tun hatte, bestätigt Offenbarung 12:9. Dort wird die "Urschlange" als Satan, Teufel kenntlich gemacht. Teufel bedeutet übersetzt soviel wie Verleumder. Passend ist dieser Titel für die sogenannte Schlange im Baum, denn sie behauptete singemäß, Gott wär kein guter Herrscher und er hätte die beiden Menschen belogen.

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DerTiger
Ich will... absolut.
Ausgehend von der Erklärung zur Schlange im Baum, die ja einiges über Gott behauptet hatte. 2 Beispiele: Angenommen, ich behaupte, dass ich stärker bin als du. Dann ist die Beweisführung einfach. Wir machen ein Termin und einen Treffpunkt aus, laden noch den grigi als Augenzeuge ein und dann ist die Sache schnell geklärt, ob ich Recht hatte oder nicht.
Anders wäre es, wenn ich behaupte, dass ich der bessere Autofahrer bin. Dazu muss einfach Zeit ins Land gehen. Es kann ja durchaus sein, dass ich am Anfang tatsächlich besser Auto fahre, aber zum Schluss immer mehr Flüchtigkeitsfehler produziere. So eine Behauptung ist mal nicht so "eben ums Eck" zu beweisen.
Im Garten Eden war es dann so, dass sich die beiden Menschen auf die Behauptungen der Schlange eingelassen haben, beim Festlegen von Regeln selbst Gott spielen zu können. Wie soll jetzt der Beweis angetreten werden, wenn Gott gleich regulierend eingegriffen hätte? Wäre dann nicht der Verdacht aufgekommen, die Schlange hatte womöglich Recht? Also musste Zeit ins Land ziehen, wo die Schlange und die Menschen ein "Leben ohne Gott" ausprobieren können. Sprich den beweis antreten, dass es sich ohne Gott besser lebt.
Das jetzt Gott in meinem persönlichen Kriesenfall nicht aushilft, finde ich daraufhin nur passend. Weil dann könnte schnell der Eindruck entstehen, die Schlange hatte Recht, denn jetzt geht es uns nachwievor "ohne Gott" ganz gut. Analogie: Du hast Kinder zuhause, die nie aufräumen. Wenn Besuch vor der Tür steht, räumst du für sie auf und der Besuch lobt daraufhin die Kinder, wie ordentlich sie doch wären. Der Besuch sieht also nicht, wie die Kinder in Wirklichkeit sind.
Übrigens, in Hiob Kapitel 1 hat der Teufel eine weitere Behauptung aufgestellt. Der Mensch würde nur solange zu Gott halten wie es ihm gut ginge. Wenn es aber um sein Leib und Leben ginge oder in seinem Leben schlimme Dinge passieren, würde er Gott die Schuld in die Schuhe schieben und sich von ihm abwenden.
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